- Peroxomonoschwefelsäure wird häufig zur Reinigung von stark verschmutzen Glasfritten verwendet. Sie wird aus Wasserstoffperoxid und Schwefelsäure generiert, wobei bereits eine starke Wärmeentwicklung entsteht.
Die eigentliche Gefahr lauert aber woanders: zumeist wurden bereits vorab anderweitige Reinigungsversuche unternommen – und dabei wird häufig auch Aceton eingesetzt. Carosche Säure und organische Lösungsmittel reagieren heftig miteinander, wobei es zu schweren Explosionen kommen kann! - Die gute Reinigungsleistung der Peroxomonoschwefelsäure resultiert aus ihrer stark oxidierenden Wirkung. Eine ähnliche Wirkung haben auch Reinigungsmittel, die Aktivchlor enthalten. Diese sind deutlich ungefährlicher und auch explizit für die Reinigung gedacht!
- Die Kombination aus Salpetersäure und Salzsäure sorgt durch die Bildung von Nitrosylchlorid und naszierendem Chlor für die aggressive Oxidationskraft des Königswassers. Es verfügt daher über die Fähigkeit, neben Gold, Palladium und Ruthenium, sogar Platin aufzulösen!
- Lösemittelabfälle werden zur Entsorgung verbrannt. Um Halogenwasserstoffgase bei der Verbrennung an der Freisetzung in die Atmosphäre zu hindern, erfolgt bei halogenierten Lösungsmitteln eine Rauchgaswäsche. Dieses Prozedere ist bei halogenfreien Lösungsmitteln nicht nötig.
- Dementsprechend ist es weniger bedenklich, wenn halogenfreie Abfälle in den Entsorgungskanister für halogenhaltige Lösungsmittelreste gelangen. Die umgekehrte Variante hingegen ist unbedingt zu vermeiden, da in diesem Falle bei der Verbrennung die Halogenwasserstoffgase freigesetzt werden.
- Sobald eine halogenhaltige Komponente im Lösungsmittelgemisch enthalten ist, ist dieses als halogenhaltiger Abfall zu entsorgen – unabhängig davon, wie gering der Halogenanteil ist
- Können Lösemittelreste nicht eindeutig eingeordnet werden, sind diese also besser im Entsorgungsbehälter für halogenhaltige Abfälle aufgehoben!
- Stehendes Wasser kann verkeimen und stellt damit ein Hygienerisiko dar!
- Glaskorrosion wird begünstigt
- Geruchsbildung wird begünstigt
- Volumenmessgeräte werden in speziellen, kleinen Reinigungsautomaten oder in Reinigungs- und Desinfektionsautomaten mit geeignetem Modul-Injektor für Pipetten gereinigt. Die Trocknung der Pipetten findet in den Reinigungsautomaten bei bis zu 130 °C statt. Bei der maschinellen Trocknung im Reinigungs- und Desinfektionsautomat wird in der Regel die Heißluft-Trocknung bei 110 °C durchgeführt.
- Dabei ist zu beachten, dass verschiedene Glassorten für die Herstellung von Volumenmessgeräten verwendet werden. Neben Borosilikatglas 3.3 wird auch Kalk-Soda-Glas verwendet. Durch die geringe hydrolytische Klasse von Kalk-Soda-Glas (Klasse 3 gegenüber Klasse 1 für Borosilikatglas 3.3 nach ISO 719 ) sollte für diesen Glastyp ein besonders schonendes Programm für die Reinigung verwendet werden. Deshalb sollten die Temperatur die Einwirkzeit der alkalischen Reiniger und der pH-Wert möglichst gering gehalten werden, da der Glasangriff bei diesen Glastypen stärker auftritt und zur Glaskorrosion führt. Durch die Glaskorrosion wird die Oberfläche angegriffen, was eine eingeschränkte Transparenz zur Folge hat.
- Für die Reinigung von Objektträgern gibt es spezielle Reinigungskörbe, die bei der maschinellen Reinigung eingesetzt werden können. So werden die Objektträger sicher, schonend und effektiv gereinigt. Deckplättchen werden einmal verwendet und nach der Benutzung entsorgt.
- Je nach Art der Etiketten lässt sich mit speziellen Reinigungsmitteln in Zusammenwirkung mit hohen Temperaturen eine bessere Ablösung von Etiketten erzielen. Ist das Maschinenprogramm beendet, sollte das Spülgut solange es noch warm ist, von eventuell anhaftenden Etikettenresten befreit werden. Das Sieb ist ebenso von Etikettenresten zu befreien. Es besteht sonst die die Gefahr, dass sich der Etikettenkleber beim Abkühlen des Spülgutes verfestigt und die Etikettenreste nicht mehr leicht entfernt werden können.
- Es sollten mildalkalische Produkte ohne Tenside eingesetzt werden, weil Tenside auf den Laborglasoberflächen anhaften und somit zu einer Störung des Wachstums von z.B. Zellkulturen führen können.
- Die verwendeten Reinigungsmittel sollten keine Phosphate enthalten, damit die Phosphatanalyse der Wasserproben nicht verfälscht wird!
- Bei der Reinigung muss entsprechend der Glasart und den daraus resultierenden chemischen und thermischen Beständigkeiten ein geeignetes Reinigungsverfahren gewählt werden. Durch die geringe hydrolytische Klasse von Kalk-Soda-Glas (Klasse 3 gegenüber Klasse 1 für Borosilikatglas 3.3 nach ISO 719) sollte für diesen Glastyp ein besonders schonendes Programm für die Reinigung verwendet werden.
- Borosilikatglas ist gegen Wasser, Säuren, Salzlösungen, organische Substanzen und auch gegen Halogene, wie z.B. Chlor oder Brom sehr beständig. Auch gegen Laugen ist seine Beständigkeit gut. Lediglich Flusssäure, konzentrierte Phosphorsäure und starke Laugen bei gleichzeitigem Auftreten von hohen Temperaturen (>100 °C) tragen die Glasoberfläche merklich ab (Glaskorrosion). Durch das nahezu inerte Verhalten gibt es keine Wechselwirkungen (z. B. Ionenaustausch) zwischen Medium und Glas und ein störender Einfluss auf die Experimente kann praktisch ausgeschlossen werden.